Lutz im Diät-Lexikon
Die Lutz-Diät ist eine kohlenhydrat-reduzierte und fettreiche Diät. Sie hat große Ähnlichkeit mit der Atkins-Diät und gehört zu den Low Carb-Diäten. Erfunden wurde sie von dem österreichischen Arzt Wolfgang Lutz.
Dem Erfinder ging es nicht hauptsächlich um die Gewichtsabnahme, sondern um die allgemeinen gesundheitlichen Auswirkungen seiner Diät. Die Vorgänge im Körper und die Behandlung von chronischen Krankheiten waren ihm wichtig. Lutz war selbst chronisch krank und hatte sich mit dem Verzicht auf Kohlenhydrate geheilt. Er nahm täglich nur 6 Broteinheiten, das entspricht 72 Kilokalorien zu sich.
Lutz vertritt die Meinung, dass chronische Krankheiten durch Hormonstörungen ausgelöst werden. Ebenso verhält es sich nach seiner Ansicht mit dem Gewicht. Zweitrangig sieht er die Ursache in der Differenz zwischen aufgenommenen und verbrauchten Kalorien. Lutz und die Vertreter der Steinzeiternährung nehmen an, dass der Mensch an die veränderten Ernährungsgewohnheiten nicht ausreichend genetisch angepasst ist. Der Mensch hätte über einen sehr langen Zeitraum als Jäger und Sammler gelebt und sich überwiegend von Fleisch ernährt.
Bei der Lutz-Diät wird die Kohlenhydratmenge auf 72 Gramm pro Tag reduziert. Brot ist verboten. Neben großen Mengen an Fett, Fleisch, Milch und Milchprodukten sind Gemüse und Obst erlaubt.
Kohlenhydrat-arme aber fett- und eiweißreiche Ernährung erzeugt Stoffwechselprodukte, die der Körper nur schwer abbaut. Gesundheitliche Folgen sind kranke Nieren und Gichtanfälle. Wird die Diät abgebrochen, führt dies zu erneuter Gewichtszunahme, dem sogenannten Jojo-Effekt.
Dr. Wolfgang Lutz hat nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Patienten mit seiner Diät behandelt und angeblich Erfolge bei Krankheiten wie Multiple Sklerose, Epilepsie, Gicht, dem Metabolischen Syndrom, Colitis ulcerosa, Magenerkrankungen und Morbus Crohn erzielt. Beweisende Studienergebnisse fehlen aber.